Love is in the Air – Lesung mit Bea Tradt

„Es war das Jahrzehnt, welches uns am meisten
veränderte. Nach den Fünfziger Jahren der
Kindheit und den Sechziger Jahren der Pubertät
und Jugend war es nun Zeit, flügge zu werden.
Die erste eigene, sturmfreie Bude, die ersten
ernsthaften Beziehungen, welche aber oft bei
mehreren Litern Lambrusco in nächtlichen
Diskussionen so zerredet wurden, bis nichts mehr
davon übrig blieb. Wir riskierten eine große
Lippe, wenn es um mehr Freiheiten und die
Emanzipation der Frau ging, heulten aber Rotz
und Schnodder, als wir im Kino den Film „Love
Story“ sahen – wollten wir doch insgeheim selber
nichts sehnlicher als den Traumprinzen und eine eigene Traumfamilie,
genauso wie unsere Eltern es für uns Mädels vorgesehen hatten, aber das durften wir um keinen Preis zugeben… Und so balancierten wir zwischen den Gegensätzlichkeiten des Jahrzehnts, und all dies ganz ohne I-Pod, Smart phone oder Handy!“
2×45 Minuten lang, dazwischen eine Verschnaufpause, schwelgt die
Bonnerin Bea Tradt, Jahrgang 1951, in Erinnerungen an die Siebziger Jahre, die von vielen Bildern und Fotos sowie den musikalischen Hits des Jahrzehnts begleitet werden. Mitsingen, Zuhören, Lachen, Abtauchen in eigene Erinnerungen mit jeder Menge Seufzern wie: „Wow, genauso war es damals!“ – sind garantiert! Nebenwirkungen wie zum Beispiel lebhafter Erfahrungsaustausch mit den bislang fremden Sitznachbarn sind nicht auszuschließen. Bei länger anhaltender Wehmut legen Sie zuhause eine Abba-Platte auf, schluchzen Sie mit Marianne Rosenberg, und kramen Sie die peinlichen Fotos von damals hervor! Viel Spaß dabei!